Musikgruppe - Kanaren Kreuzfahrt

Lanzarote – auf ins Höhlen-Abenteuer

Lanzarote - Höhlen-Abenteuer

Eine kleine Reise nach Lanzarote – Teil III *

Lanzarote - Höhlen-AbenteuerSpannend und interessant ist ein Höhlen-Abenteuer unterhalb der dicken Lavaschicht zu erleben. Es sind die sogenannten Lava-Tuben die auf Lanzarote während der eruptiven Phasen vor Jahrtausenden entstanden sind.

Alle Kanarischen Inseln sind von vulkanischem Ursprung und haben unzählige Höhlen-Labyrinthe, die meist wegen extremer Einsturzgefahr nicht begehbar sind. Auch auf La Palma wurde Anfang 2019 bei Todoque eine Lavatube für das touristische Höhlen-Abenteuer geöffnet.

Nicht durch fließendes Wasser wie viele Höhlen in Nordeuropa, sondern durch unterschiedlich erstarrte Lava sind diese Lavatuben entstanden.

Eine Lavaröhre entsteht, wenn dünnflüssige Lava während eines Ausbruches den Vulkanhang hinab fließt. Da die Fließgeschwindigkeit und die Temperatur der Lava an den Rändern und vor allem an der Oberfläche des Lavastroms am geringsten sind, erstarrt die Lava dort zuerst. Es wächst ausgehend von den Rändern eine Decke über dem Lavastrom. Im unteren Bereich fließt die Lava weiter, solange der Vulkan Nachschub liefert. Nach dem Ende der Eruption ebbt der Lava Zustrom ab, die Röhre läuft aus und zurück bleibt schließlich ein Hohlraum – eine Lavatube. Mehr dazu auf meiner El Hierro Vulkanseite.

Cueva de los Verdes – das Höhlen-Abenteuer kann beginnen

Cueva de los VerdesDie schönste und begehbare Lavahöhle liegt im Nordosten von Lanzarote. Zwischen Arrieta und Orzola am Fusse des Vulkan Montaña Corona.

Die Cueva de los Verdes ist nur ein Teil des insgesamt sieben Kilometer langen Höhlensystems. Diese Grotten dienten früher den Insulanern auch als Zufluchtsstätte bei Piratenangriffen. Mehrere tausend Menschen konnten sich darin verstecken.

Rund ein Kilometer ist mit einem Führer aber heute nur begehbar. Es ist ratsam gleich am Morgen (Öffnungszeiten: Täglich von 10:00 h bis 18:00 h) oder am späteren Nachmittag ab 15.00 Uhr die Höhle zu besuchen, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Die Höhlenführung findet mit max. 50 Personen statt und dauert ca. 50 Minuten. Der normale Eintritt liegt bei 9,00 Euro (Residenten 7,20 €).

Ein unscheinbares Loch zum Höhlen-Abenteuer ist der Einstieg in einen sich dann schnell vergrößernden Hohlraum. Gutes Schuhwerk (Wanderschuhe) und keine Platz- oder Höhenangst wird vorausgesetzt. Zwei Teilnehmer haben bereits kurz nach dem Start aus diesem Grunde die Höhle wieder verlassen müssen.

Enge GängeDie Höhlen-Temperatur liegt konstant im Sommer/ Winter bei angenehmen 18–19 °C. Ein dünner Pullover reicht völlig aus. Für brauchbare Fotoaufnahmen kann ich ein lichtstarkes Objektiv empfehlen, da an manchen Abschnitten Blitzlichter nicht erwünscht sind.

Es folgen auch Engpassagen und steile Treppenabstiege die nur mit eingezogenem Kopf ohne Verletzung passierbar sind. Im Grunde besteht das Höhlensystem aus zwei übereinander liegenden langen Röhren die begangen werden. Das besonders reizvoll eingesetzte Licht mit überraschenden Effekten und gregorianische Hintergrund Musik vermitteln eine besonders sphärische Stimmung.

Während des Rundganges gelangt man in eine erstaunlich große Lavablase – die wie ein Dom locker Platz für 300 – 400 Besucher bietet. Diese bestuhlte Halle mit Bühne hat eine einzigartige Akustik und wurde auch schon als Konzertsaal benutzt.

Höhlen Konzertsaal

Zum Ende der Führung kommt aber erst der eigentliche Höhepunkt. Ein riesiges Canyon oder span. Cañon öffnet sich vor den Augen der Besucher (Foto ganz oben). Ein raffinierter Lichteffekt der übrigens von Jesus Soto, einem früheren Weggefährte von César Manrique installiert wurde, führt alle in die Irre.

Fantastisch anzusehen mit einer verblüffenden Auflösung. Mehr wird nicht verraten. Ein lohnenswerter Ausflug und ein einmaliges Erlebnis. Auch für Kinder ab 6 Jahre geeignet.

Siehe auch Teil I und Teil II der Reportage.

Originalbeitrag vom 7. Mai 2017

 

Über den Autor

Manfred Betzwieser

Als Buchautor, Reiseleiter und begeisterter Naturliebhaber lebe ich seit über 20 Jahren mit der Familie auf der Kanareninsel La Palma. Astronomie, Vulkanismus - aber auch die Kreuzfahrt, mit der ich beruflich verbunden bin, sind meine Steckenpferde. Für deine Meinung, Fragen oder um einfach ins Gespräch zu kommen, gibt es unten das Kommentarfeld ...

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